Rechercheförderung 2025/26
„Was junge Menschen brauchen“
Foto: Webgo-Bildarchiv / My / Afta Putta Gunawan
Viele junge Menschen fühlen sich mit ihren Bedürfnissen von der Gesellschaft ignoriert und übergangen. Hieß es zu Corona-Zeiten noch, man müsse sich um die Schulen kümmern, steht Bildung in der politischen Debatte inzwischen wieder hintenan. Zudem fühlen sich junge Menschen mit ihrer Sehnsucht nach Lösungen für Probleme wie Klimaschutz oder gerechte wirtschaftliche Chancen alleingelassen. Eine erhebliche Zahl junger Menschen zeigt Sympathien für demokratiefeindliche Ansichten – ein Alarmsignal.
Die geförderten Recherchen sollen erkunden, was hinter den Problemen junger Menschen steckt, welche individuellen oder gesellschaftlichen Verbesserungen sie für sich und ihre Generation fordern, und wie sie selbst an Lösungen arbeiten.
Rechercheförderung
Astrid Viciano
Dr. Astrid Viciano ist freiberufliche Medizinjournalistin und Ärztin. Sie schreibt für Süddeutsche Zeitung, Der Tagesspiegel, Der Spiegel, GEO, Die Zeit, NZZ u. a. und ist Leitende Redakteurin des Forschungsprojekts „Medien-Doktor“ an der TU Dortmund. 2025 wurde ihr Sachbuch „Die Formel des Widerstands“ (Galiani, Berlin) auf die Longlist für das Wissenschaftsbuch des Jahres in Österreich gesetzt. Sie lebte mehrere Jahre in Paris und arbeitet seither in Cross-Border-Teams an investigativen Recherchen – gefördert durch europäische Stipendien. In Los Angeles absolvierte sie einen Master in „Specialized Journalism“ an der Annenberg School, den sie mit einem „Award for Academic Excellence“ abschloss. Im Jahr 2022 war sie als „journalist-in-residence“ am IBEC-Institut in Barcelona. Als Dozentin war sie u. a. an der Universität Freiburg, der Akademie der Bayerischen Presse und der mexikanischen Akademie der Wissenschaften tätig. Sie hält regelmäßig Vorträge und moderiert Veranstaltungen. Ihre journalistische Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Wirtschaftspublizistik.
Foto: Ute Hieke
Rechercheförderung
Eva Kienholz
Eva Kienholz ist freie Journalistin und Autorin. Zuletzt erschien von ihr das Buch „Eine kurze Geschichte der AfD. Von der Eurokritik zum Remigrationsskandal“ (Rowohlt), in dem sie die zunehmende Radikalisierung der „Alternative für Deutschland“ beschreibt. Auch als Journalistin hat sie ihren Schwerpunkt auf Rechtsaußen. Sie berichtete undercover von einer „Flügel“-Veranstaltung um Björn Höcke und von einem Sommerfest der Identitären Bewegung, und befasste sich mit der Neuen Rechten um Götz Kubitschek oder der Jugendorganisation der AfD. Dabei beschäftigt sie immer wieder die Frage, was junge Menschen bewegt, rechts zu wählen – und rechtsextremistisch zu handeln.
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Foto: Eva Luise Hoppe
Rechercheförderung
Juli Katz
Juli Katz arbeitet als freie Journalistin für überregionale und regionale Medien, meist wissenschaftsjournalistisch und zu Themen, die den ländlichen Raum betreffen. Als Redakteurin, Online-Chefin und Chefredakteurin hat sie das KATAPULT-Magazin mitaufgebaut und lebt seit 2019 in Mecklenburg-Vorpommern. 2024 gewann sie den Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern und arbeitet momentan an ihrem Debüt sowie ihrem ersten Drehbuch.
Foto:
Morten Hübbe
Rechercheförderung
Katrin Engler
Katrin Engler arbeitet als freie Journalistin an der Schnittstelle von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Ihr Fokus liegt auf intransparenten Machtverhältnissen und deren sozialen Folgen – etwa durch Offshore-Finanzsysteme, Steuervermeidung oder strukturelle Benachteiligung. Sie interessiert sich für das, was im Verborgenen wirkt, aber den Alltag vieler prägt. Erste journalistische Erfahrungen sammelte sie unter anderem bei der Süddeutschen Zeitung, in der Reportage- und Dokumentarfilmproduktion sowie im Rahmen eines Recherchepraktikums bei Finanzwende Recherche. Sie studiert Politikwissenschaft im Master an der Freien Universität Berlin. Im Herbst 2025 setzt sie ihre Recherchen an der Cairo University fort. Ihr journalistischer Ansatz verbindet datenbasierte, investigative Recherche mit erzählerischer Tiefe.
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Foto: privat